Information zu Lecanemab (Lequembi) - ein neues Medikament gegen Alzheimer
Die Diagnose Alzheimer-Krankheit ist für Betroffene und ihre Familien oft ein Schock. Sie bringt viele Fragen und Unsicherheiten mit sich. Doch in den letzten Jahren hat die Forschung große Fortschritte gemacht, und es gibt neue Hoffnung im Kampf gegen diese Erkrankung. Einer dieser vielversprechenden Fortschritte ist das Medikament Lecanemab, das unter dem Handelsnamen Leqembi bekannt ist.
Dieses Medikament stellt einen wichtigen Schritt in der Behandlung der Alzheimer-Krankheit dar, da es anders wirkt als bisherige Therapien. Es zielt darauf ab, den Verlauf der Krankheit zu verlangsamen, anstatt nur die Symptome zu lindern. Für Patientinnen und Patienten im frühen Stadium der Alzheimer-Krankheit kann dies bedeuten, dass sie ihre geistigen Fähigkeiten länger bewahren können.
In der Schön Klinik München Schwabing sind wir stets bestrebt, unseren Patientinnen und Patienten die neuesten und effektivsten Behandlungsmöglichkeiten anzubieten. Dazu gehört auch die umfassende Beratung und, falls geeignet, die Anwendung von Therapien wie Lecanemab. In diesem Artikel möchten wir Ihnen Lecanemab (Leqembi) näherbringen und erklären, was es ist, wie es wirkt und für wen es infrage kommt.
Lecanemab, auch Leqembi genannt, ist ein neues Medikament zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit. Es gehört zu den monoklonalen Antikörpern, die gezielt ein bestimmtes Eiweiß, das Amyloid-Beta, im Gehirn angreifen und entfernen. Bei Alzheimer-Patienten sammelt sich dieses Eiweiß als sogenannte Plaques an, was Nervenzellen schädigen und das Denken beeinträchtigen kann. Lecanemab bekämpft direkt diese Ursache der Krankheit und bietet einen neuen Ansatz in der Behandlung.
Die Wirkung von Lecanemab ist faszinierend und unterscheidet sich grundlegend von älteren Alzheimer-Medikamenten. Während frühere Medikamente darauf abzielten, die Symptome der Alzheimer-Demenz zu lindern - zum Beispiel durch die Verbesserung der Gedächtnisleistung oder die Reduzierung von Verwirrtheit - setzt Lecanemab einen Schritt früher an.
Der Wirkstoff Lecanemab bindet gezielt an die löslichen Formen des Amyloid-Beta-Eiweißes, bevor diese sich zu den schädlichen Plaques zusammenlagern können. Es hilft dem Körper dann, diese Eiweiße abzubauen und aus dem Gehirn zu entfernen. Indem Lecanemab die Bildung und Ansammlung dieser Amyloid-Beta-Plaques reduziert, soll es die zugrunde liegende Krankheitsprogression verlangsamen.
Praktisch bedeutet das: Wenn die Ansammlung der schädlichen Eiweiße im Gehirn verlangsamt wird, kann auch der Abbau der Nervenzellen und damit der Verlust der kognitiven Beeinträchtigung - also der geistigen Fähigkeiten wie Gedächtnis, Denkvermögen und Orientierung - verlangsamt werden. Studien haben gezeigt, dass Lecanemab den Rückgang der kognitiven Fähigkeiten bei Patientinnen und Patienten im frühen Stadium der Alzheimer-Krankheit um etwa 27 Prozent verlangsamen kann. Das ist zwar keine Heilung, aber ein bedeutender Fortschritt, der den Betroffenen mehr Zeit mit ihren Fähigkeiten schenken kann.
Es ist wichtig zu verstehen, dass Lecanemab nicht für jede Person mit Alzheimer-Krankheit geeignet ist. Dieses Medikament ist speziell für Patientinnen und Patienten im frühen Stadium der Alzheimer-Krankheit oder mit einer leichten kognitiven Beeinträchtigung zugelassen, die nachweislich durch Amyloid-Beta-Plaques im Gehirn verursacht wird.
Das bedeutet:
- Frühe Diagnose ist entscheidend: Um von Lecanemab zu profitieren, muss die Alzheimer-Krankheit frühzeitig erkannt werden. Dies erfordert eine genaue Diagnostik, oft mittels spezieller Bildgebung des Gehirns (PET-Scan) oder einer Untersuchung des Nervenwassers (Liquorpunktion), um die Amyloid-Plaques nachzuweisen.
- Keine fortgeschrittene Demenz: Für Menschen mit fortgeschrittener Alzheimer-Demenz, bei denen bereits erhebliche Schäden im Gehirn vorliegen, ist Lecanemab nicht vorgesehen, da der Nutzen in diesem Stadium nicht nachgewiesen ist.
- Individuelle Prüfung: Ob eine Patientin oder ein Patient für die Therapie mit Leqembi infrage kommt, muss immer von spezialisierten Ärztinnen und Ärzten sorgfältig geprüft werden. Dabei werden auch andere Gesundheitsfaktoren und mögliche Risiken berücksichtigt.
In der Schön Klinik München Schwabing legen wir großen Wert auf eine präzise Diagnostik, um festzustellen, ob eine Therapie mit Lecanemab für Sie oder Ihre Angehörigen sinnvoll und sicher ist.
Lecanemab (Leqembi) hat seit April 2025 eine EU-weite Zulassung und ist damit grundsätzlich auch in Deutschland erhältlich. Bis das Medikament im Alltag genutzt werden kann, müssen noch Preisverhandlungen mit den Krankenkassen stattfinden und es in die Versorgung eingebunden werden. Die Zulassung ist aber ein wichtiger Schritt, damit Lecanemab Betroffenen in Europa helfen kann.
Die Therapie mit Lecanemab (Leqembi) ist keine Tablette, die man täglich einnimmt. Es handelt sich um eine Infusionstherapie, die in regelmäßigen Abständen verabreicht wird.
So läuft die Behandlung typischerweise ab:
- Regelmäßige Infusionen: Lecanemab wird in der Regel alle zwei Wochen als Infusion direkt in eine Vene gegeben. Dies geschieht in einer spezialisierten Klinik oder Ambulanz.
- Dauer der Infusion: Eine Infusion dauert normalerweise etwa eine Stunde.
- Regelmäßige Überwachung: Während der Behandlung sind engmaschige Kontrollen notwendig. Dazu gehören regelmäßige MRT-Untersuchungen des Gehirns. Diese sind wichtig, um mögliche Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen.
- Langfristige Therapie: Die Behandlung mit Lecanemab ist als langfristige Therapie konzipiert, solange der Nutzen überwiegt und keine schwerwiegenden Nebenwirkungen auftreten. Die genaue Dauer wird individuell mit dem behandelnden Arzt oder der Ärztin besprochen.
Dieser Behandlungsablauf erfordert eine gute Koordination zwischen Patient, Angehörigen und dem Behandlungsteam. In der Schön Klinik München Schwabing sind wir darauf vorbereitet, Sie durch diesen Prozess zu begleiten und eine umfassende Betreuung sicherzustellen.
Lecanemab (Leqembi) wurde in großen Studien, besonders in der Clarity AD-Studie, untersucht und ist jetzt zugelassen. Das Medikament kann den Abbau von Ablagerungen im Gehirn verringern. Besonders wichtig: Lecanemab verlangsamt den Rückgang der geistigen Fähigkeiten bei früher Alzheimer-Krankheit um 27 Prozent im Vergleich zu einem Scheinmedikament.
- Verlangsamung, keine Heilung: Es ist wichtig zu betonen, dass Lecanemab die Alzheimer-Krankheit nicht heilt oder stoppt. Es verlangsamt den Fortschritt der Erkrankung. Das bedeutet, dass Patientinnen und Patienten ihre Selbstständigkeit und Lebensqualität voraussichtlich länger aufrechterhalten können.
- Individuelle Unterschiede: Die Wirkung kann von Person zu Person variieren. Nicht jeder Patient wird den gleichen Grad an Verlangsamung erfahren.
- Früher Beginn ist entscheidend: Der größte Nutzen wird erzielt, wenn die Behandlung im frühesten Stadium der Krankheit beginnt, bevor größere Schäden im Gehirn entstanden sind.
Die Ergebnisse der Studien geben Anlass zur Hoffnung, dass Lecanemab einen spürbaren Unterschied im Leben von Betroffenen machen kann, indem es ihnen mehr Zeit mit ihren Erinnerungen und Fähigkeiten schenkt.
Wie bei jedem Medikament kann auch die Behandlung mit Lecanemab (Leqembi) Nebenwirkungen haben. Es ist wichtig, diese zu kennen und mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin darüber zu sprechen.
Die häufigsten Nebenwirkungen, die in Studien beobachtet wurden, sind:
- Infusionsbedingte Reaktionen: Dazu gehören Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, grippeähnliche Beschwerden, Übelkeit oder Hautausschlag, die während oder kurz nach der Infusion auftreten können. Diese sind meist mild und vorübergehend.
- ARIA (Amyloid-Related Imaging Abnormalities): Dies ist eine spezifische Art von Nebenwirkung, die bei Medikamenten auftritt, die Amyloid-Beta-Plaques entfernen. ARIA kann sich in zwei Formen äußern:
- ARIA-E (Edema/Effusion): Hierbei handelt es sich um Schwellungen oder Flüssigkeitsansammlungen im Gehirn.
- ARIA-H (Hemorrhage/Hemosiderin deposition): Dies sind kleine Blutungen im Gehirn. Diese Veränderungen sind oft symptomlos und werden nur auf den regelmäßigen MRT-Bildern entdeckt. In einigen Fällen können sie jedoch Symptome wie Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Sehstörungen oder Krampfanfälle verursachen. Schwerwiegende Nebenwirkungen sind selten, aber möglich.
Aus diesem Grund sind die regelmäßigen MRT-Kontrollen während der Behandlung mit Lecanemab so wichtig. Sie ermöglichen es dem Behandlungsteam, ARIA frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls die Therapie anzupassen oder zu unterbrechen. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird Sie ausführlich über alle möglichen Risiken aufklären und gemeinsam mit Ihnen entscheiden, ob die Vorteile der Therapie die potenziellen Risiken überwiegen.
Die Kosten für neue, innovative Medikamente wie Lecanemab (Leqembi) sind oft hoch, da ihre Entwicklung sehr aufwendig ist. Die genauen Kosten für Lecanemab in Deutschland werden im Rahmen der Verhandlungen zwischen dem pharmazeutischen Unternehmen und den Spitzenverbänden der Krankenkassen festgelegt.
Die Frage "Wird Lecanemab von der Krankenkasse bezahlt?" ist für Patientinnen und Patienten von entscheidender Bedeutung. In Deutschland ist es so, dass nach der Zulassung eines Medikaments ein Prozess der Nutzenbewertung und Preisverhandlung beginnt. Ziel ist es, dass die Kosten für zugelassene und als notwendig erachtete Therapien von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden.
Es ist davon auszugehen, dass Lecanemab, sobald es vollständig in das deutsche Gesundheitssystem integriert ist, bei gegebener Indikation und Erfüllung der Voraussetzungen von den Krankenkassen bezahlt wird. Allerdings kann es nach der Zulassung noch eine Übergangszeit geben, bis die vollständige Kostenübernahme geregelt ist.
Wir empfehlen Ihnen, sich bei Fragen zur Kostenübernahme direkt an Ihre Krankenkasse oder an das Behandlungsteam in der Schön Klinik München Schwabing zu wenden. Wir unterstützen Sie gerne dabei, die notwendigen Informationen zu erhalten.
Lecanemab (Leqembi) in der Schön Klinik München Schwabing
Die Schön Klinik München Schwabing ist ein spezialisiertes Zentrum für neurologische Erkrankungen, einschließlich der Alzheimer-Krankheit und anderer Demenzen. Wir sind stolz darauf, unseren Patientinnen und Patienten Zugang zu den neuesten und vielversprechendsten Behandlungsmethoden zu ermöglichen, sobald diese verfügbar und sinnvoll sind. Insbesondere mit der Tagesklinik für Demenz und unserer Ambulanz für kognitive Störungen verfügen wir über eine hervorragende ambulante Infrastruktur für die Planung und Verabreichung solcher komplexer Therapien.
Als eine der führenden Kliniken in diesem Bereich verfolgen wir die Entwicklungen in der Alzheimer-Forschung sehr genau. Mit der Zulassung von Lecanemab (Leqembi) in Europa sind wir darauf vorbereitet, diese innovative Therapie in unser Behandlungsspektrum zu integrieren.
Unser Ansatz in der Schön Klinik München Schwabing umfasst:
- Umfassende Diagnostik: Wir bieten modernste diagnostische Verfahren, um eine präzise Diagnose der Alzheimer-Krankheit im frühen Stadium zu stellen und festzustellen, ob Amyloid-Plaques vorhanden sind. Dies ist die Voraussetzung für eine mögliche Lecanemab-Therapie.
- Individuelle Beratung: Unser erfahrenes Team aus Neurologinnen und Neurologen, Psychologinnen und spezialisierten Pflegekräften berät Sie und Ihre Angehörigen ausführlich über die Vor- und Nachteile einer Lecanemab-Behandlung und prüft sorgfältig, ob diese Therapie für Ihre individuelle Situation geeignet ist.
- Professionelle Therapie und Überwachung: Sollte eine Behandlung mit Lecanemab infrage kommen, führen wir die Infusionen unter strenger medizinischer Aufsicht durch und gewährleisten die notwendigen regelmäßigen Kontrollen, einschließlich der MRT-Untersuchungen.
- Ganzheitliche Betreuung: Neben der medikamentösen Therapie bieten wir ein breites Spektrum an unterstützenden Maßnahmen, wie kognitives Training, Physiotherapie und psychologische Unterstützung, um die Lebensqualität unserer Patientinnen und Patienten bestmöglich zu erhalten.
Wir verstehen, dass die Entscheidung für eine neue Therapie viele Fragen aufwirft. Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren, um einen Termin für eine Beratung oder eine diagnostische Abklärung zu vereinbaren. Wir sind für Sie da.
Lecanemab (Leqembi) ist zweifellos ein Meilenstein in der Alzheimer-Therapie, aber es ist wichtig, realistische Erwartungen zu haben. Es ist kein "Wundermittel", das die Krankheit heilt oder rückgängig macht. Vielmehr ist es das erste Medikament, das den Krankheitsverlauf im frühen Stadium nachweislich verlangsamen kann, indem es direkt an einer der Ursachen ansetzt.
Die Diskussion um Lecanemab war und ist auch mit einigen Kontroversen verbunden, insbesondere hinsichtlich des Nutzens im Verhältnis zu den potenziellen Nebenwirkungen und den hohen Kosten. Diese Debatten sind wichtig und tragen dazu bei, dass neue Therapien kritisch bewertet und verantwortungsvoll eingesetzt werden.
Für Patientinnen und Patienten und ihre Angehörigen bedeutet die Verfügbarkeit von Lecanemab eine neue Hoffnung und eine zusätzliche Option im Kampf gegen die Alzheimer-Krankheit. Es unterstreicht die Bedeutung der Früherkennung und einer spezialisierten medizinischen Versorgung.
Die Forschung im Bereich Alzheimer geht weiter. Lecanemab ist ein wichtiger Schritt, aber nicht der letzte. Es gibt weitere vielversprechende Wirkstoffe in der Entwicklung, die in Zukunft möglicherweise noch effektivere oder breiter anwendbare Therapien ermöglichen werden.
Lecanemab (Leqembi) ist ein bedeutender Fortschritt in der Behandlung der Alzheimer-Krankheit. Es bietet Patientinnen und Patienten im frühen Stadium die Möglichkeit, den Verlauf ihrer Erkrankung zu verlangsamen und ihre geistigen Fähigkeiten länger zu bewahren.
Die Therapie erfordert eine präzise Diagnose, eine sorgfältige Patientenauswahl und eine engmaschige medizinische Betreuung. In der Schön Klinik München Schwabing sind wir darauf spezialisiert, Sie auf diesem Weg zu begleiten und Ihnen die bestmögliche Versorgung anzubieten.
Wenn Sie oder Ihre Angehörigen von der Alzheimer-Krankheit betroffen sind und Fragen zu Lecanemab oder anderen Behandlungsmöglichkeiten haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Gemeinsam finden wir den besten Weg, um Ihre Lebensqualität zu unterstützen.